HTML-Editoren zur Webentwicklung

Editor für WebentwicklungÜber die Jahre kommen bei jedem, der sich intensiv mit Webseiten-Gestaltung und -Programmierung beschäftigt, etliche Programme zusammen, die als Hilfsmittel ausprobiert, ausgemustert oder in den eigenen virtuellen Werkzeugkoffer übernommen werden. Allen voran natürlich die Editoren und Entwicklungs-Umgebungen, die mit sehr unterschiedlichen Funktionsumfang aufwarten und die Produktivität entscheidend beeinflussen können.

Einige der Programme mit denen ich in den letzten Jahren eigene Erfahrungen gemacht habe, will ich hier auflisten und mit ein paar Worten beschreiben.

Dreamweaver

Bei der Website-Entwicklung unter Windows kam man an Dreamweaver (ehemals Macromedia – mittlerweile von Adobe gekauft) kaum vorbei: eine integrierte Entwicklungsumgebung mit Projektverwaltung, HTML-Vorschau/-Editor Modus, Speicherung der jeweiligen FTP-Zugangsdaten und Code-Hinweisen für die gängigsten Sprachen (Infos zu Dreamweaver). Dreamweaver ist sowohl für Windows als auch für Mac OS X verfügbar. Neuerdings besitzt die Software auch eine Subversion-Schittstelle, was für viele professionelle Entwickler ein Muss darstellt.

Ich habe vor vielen Jahren (muss um die Jahrtausendwende gewesen sein) auch eine Zeit lang mit Dreamweaver (Version 4 oder so?) gearbeitet, was bis auf einige Nebensächlichkeiten für damalige Verhältnisse recht gut funktioniert hat.

Notepad / VIM / Nano

Grundsätzlich ist es auch möglich, mit Notepad (Standard-Editor für Text-Dateien unter Windows) die HTML- / PHP- / JS- / CSS-Dateien zu bearbeiten. Aufgrund des nicht vorhandenen Syntax-Hilightings, der fehlenden Zeilennummern und dem wenig benutzerfreundlichen Interface ist das allerdings nicht zu empfehlen und allenfalls als Notlösung anzusehen. Selbst für Puristen bietet sich da eher die aufgepimpte Notepad-Version Notepad++ an.

Unter Linux gibt es (zumindest auf den ersten Blick) die vergleichbar rudimentären Editoren VI bzw. VIM und Nano, mit denen ich ab und zu Änderungen an Dateien direkt auf dem Server vornehme.

Jeder der sich ernsthaft für Website-Entwicklung interessiert wird schon mal „am offenen Herzen“ herumoperiert haben. Dabei ist nicht immer ein Projekt in der Verwaltung angelegt, sondern da wird schon mal „schnell mit dem Editor eine kleine Anpassung gemacht“. Trotzdem versuche ich das zu vermeiden und die Änderungen immer in der Entwicklungsumgebung zu tätigen, damit die Quellcode-Basis konsistent bleibt.

Eclipse Platform (PDT)

Eclipse PDT - Entwicklungsumgebung zur Webprogrammierung

Eclipse PDT - Entwicklungsumgebung zur Webprogrammierung

Seit einigen Jahren verwende ich zur Webentwicklung für alle Projekte Eclipse mit PHP-Erweiterungen (zuerst über PHPEclipse jetzt in Form der PHP Development Tools – PDT). Da ich sowohl mit Mac OS X als auch mit Linux und Windows gearbeitet habe, ist hier die Verfügbarkeit auf allen drei genannten Plattformen ein großer Vorteil. Die gebundelte Version verschiedener Bestandteile ist als PDT verfügbar auf der Eclipse-Website.

Durch die offene Grundstruktur der Eclipse Plattform sind auch nicht zum PDT gehörige Erweiterungen nachträglich installierbar. Ich habe z.B. den Subversion-Support (Zugriff auf Versionierungs-System) über die Subversive-Erweiterung nachinstalliert.

Das PHP-Unternehmen Zend hat z.B. sein „Zend Studio“, das bis zur Version 5.5 als eigenständig Software entwickelt wurde, komplett auf die Eclipse-Plattform umgestellt (das neue Zend Studio basiert auf den PDT). Zend hat weitere sinnvolle Erweiterungen (die z.T. auch unabhängig erhältlich sind) gebundled. Unter anderem wird damit die Entwicklung mit dem Zend Framework deutlich vereinfacht (Vergleich von Zend Studio und PDT). Ich bleibe aber vorerst bei den „normalen“ Eclipse PDT.

Vorteile von Eclipse als Entwicklungsumgebung

  • Sowohl für Windows und Linux als auch für Mac OS X verfügbar und daher weitgehend unabhängig vom verwendeten Betriebssystem
  • Mehrere Workspaces verwendbar: gut für verschiedene Projekt-Umgebungen – z.B. drei verschiedene Workspaces, je einen für Kundenprojekte, Eigenprojekte und JointVentures. So bleibt die Übersicht erhalten und die Fokussierung beim Arbeiten wird gestärkt.
  • Offene Architektur für die jeder Erweiterungen entwickeln kann und schon sehr viele verfügbar sind (oft auch kostenfrei)
  • Upgrade-Verwaltung (auch für Erweiterungen) direkt in die Software integriert
  • sehr viele Anpassungemöglichkeiten auf persönliche Bedürfnisse (immer gut wenn dadurch nicht überladen)
  • der Preis (kostenlos)

Ein Punkt, der vielen wichtig zu sein scheint, ist die Verfügbarkeit eines WYSIWYG-Editors. Da ich das spätestens seit Dreamweaver nicht mehr verwende, weiß ich nicht, ob soetwas als Erweiterung für die Eclipse-Plattform existiert, bin mir aber recht sicher, dass es das geben wird. Vielleicht kann jemand über die Kommentare ergänzen.

Coda für Mac

Eine Software, die ich mir noch nicht genauer angeschaut habe und die für kleinere Projekte bzw. schnelle Änderungen geeignet scheint, ist Coda. Diese Software, mit der Änderungen direkt auf dem Server gemacht werden (Dateien werden beim Öffnen heruntergeladen und beim Speichern automatisch wieder hoch) und die von den Entwicklern als „Ein-Fenster Webentwicklungs-Lösung“ angepriesen wird, möchte ich mir auf jeden Fall einmal anschauen.

GoLive, NVU und sonstige

Es gibt noch weitere Programme, die ich vor einiger Zeit ausprobiert habe, die aber mit meinem Workflow wenig übereinstimmten oder aufgrund sonstiger Eigenarten (überflüssige Code-Erzeugung etc.) nicht den Weg in meine Webmaster-Toolbox gefunden haben. Dazu gehören z.B. Adobe GoLive, NVU und ein paar andere Closed- und Open Source Editoren.

Dieser Eintrag ist (etwas versptätet, aber immerhin :D) ein Beitrag zum Thema des aktuellen Webmaster-Friday zum Thema „HTML-Editoren“.

Gabriel arbeitet seit 2003 als selbständiger Webentwickler und Berater für Marketing und Suchmaschinenoptimierung. Er ist am einfachsten per E-Mail unter gabriel [ät] suralin.de zu erreichen. Außerdem freut er sich über Kontaktanfragen auf Twitter und Facebook.

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